GSi, kurz für Grand Sport Injektion, ist ein Kürzel für sportliche und bezahlbare Auto's von Opel. Erstmals wurde es 1984 beim Kadett-E GSi verwendet und lehrte der Konkurrenz aus Wolfsburg schnell das fürchten. Die Autos waren technisch ausgereift, hatten eine schöne Optik und waren Motorenmäßig die Nr.1 in dem Sektor. Der Kadett-E GSi 16v aus dem Jahre 1988 hat sich bis heute einen Namen gemacht. Der von Fritz Indra entwickelte C20XE mit vier Ventilen pro Zylinder musste den Vergleich der geladenen oder sechzylindrischen Konkurrenz nicht fürchten.
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Kadett-E GSi 16v von 1988
Der erste Corsa GSi war bereits in der ersten Generation zu haben, der Corsa-A GSi leistete 98-101 PS und erschien im Jahr 1988.
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Corsa-A GSi
Knapp 20 Jahre später erschien der Corsa GSi in der 4. Generation.
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Diesen besitze ich jetzt seit einem Jahr, hier möchte ich einen kurzen Test niederschreiben.
Handling
Zuerst einmal fällt die extrem leichtgänige elektrische Lenkung auf. Sie vermittelt zwar keinerlei Feedback von der Traktion der Vorderräder und auch das Gefühl vom untersteuern wird gnadenlos geschluckt, aber sie ist extrem präzise hat keinerlei Spiel und ermöglicht es das Auto millimetergenau zu platzieren. Bei hohen Geschwindigkeiten wurde dies aber wieder zum großen Nachteil da jede kleinste Bewegung am Lenkrad gnadenlos umgesetzt wird und das Auto zu tanzen beginnt, kein gutes Gefühl bei 200 km/h. Die ließ sich aber wiedderum durch ein Update der Lenkungskennlinie beseitigen, die Lenkung geht jetzt knapp 100% schwergängiger ist für meinen Geschmack aber immernoch zu lasch. Immerhin war das Update kostenlos zur Inspektion.
Das Fahrwerk, welches das selbe wie aus dem OPC und auf der Nordschleife, mit Manuel Reuter, abgestimmt sein soll liegt relativ straff ohne zuviel Härte zu zeigen. Ist also ein guter Kompromiss zwischen Komfort und Sport. Da ich meinen Corsa auch im tiefsten Winter und auf unbefestigten Strassen bewegen muss ist es ideal für mich.
Die Fahrhilfen leisten gute Arbeit, das ESP+ kann gleichzeitig jedes Rad einzeln abbremsen und lässt sich zusammen mit der Traktionskontrolle komplett ausschalten. Eine echte seltenheit in diesem Sektor.
Die Bremse lässt sich gut dosieren, allerdings fehlt auch hier wieder das Feedback da das Pedal zu leichtgänig ist. Das ABS leistet ebenfalls sehr gute Arbeit und die Rücklichter blinken bei einsetztendem ABS, ein sehr gutes Sicherheitsfeature und um Welten besser als wenn der Warnblinker an geht. Die Bremsen sind auch ausreichend dosiert, und überhitzen nicht im norddeutschen Flachland.
Die Rundumsicht hingegen ist eine absolute Katastrophe. Die Sitzposition ist allgemein zu hoch, auf den ersten ersten Kilometern habe ich mich in meine Bundeswehrzeit mit dem MAN TGA zurückversetzt gefühlt. Dazu beigetragen hat auch die kurze Haube die sich von innen heraus einfach nicht zeigen will und das große weit nach vorne reichende Armaturenbrett, man muss seinen Corsa schon sehr gut kennen um zu wissen wie viel Platz beim Einparken noch nach vorne ist. Die Sicht durch die große, flache Frontscheibe ist bei starkem Sonneneinfall extrem begrenzt da sich das Armaturenbrett im Glas wiederspiegelt, das stellt in meinen Augen ein großes Sicherheitsrisiko dar. Die Sicht durch die Spiegel ist allerdings sehr gut.
Motor und Antrieb
Der Motor, ein 1598 cm³ 16v mit Turbolader, leistet 150 PS / 210 Nm und befördert den GSi auf 210 km/h. Er ist so abgestimmt das man fast gar nicht merkt einen Turbomotor zu fahren, das Turboloch ist fast nicht spürbar denn schon ab 2500 1/min legt er richtig los. Allerdings hat er mit dem hohen Leergewicht zu kämpfen und kommt relativ langsam aus den Puschen. Wer schnell beschleunigen möchte muss die Gänge schon voll ausdrehen, der Drehzahlbegrenzer schaltet sich bei 6500 1/min zu. Er verbraucht, je nach Fahrweise, 8-10 l Super oder SuperPlus.
Das Sechsganggetriebe lässt sich sehr gut schalten und ist gut übersetzt. Es ist kein Problem im letzten Gang bei 50 km/h dahinzurollen, das spart Kraftstoff. Die theoretische Höchstgeschwindigkeit bei 6500 1/min im letzten Gang entspricht 240 km/h.
Die Kupplung spielt aber wieder ein ganz anderes Lied. Die Betätigung erfolgt elektrisch und dementsprechend gefühllos, wer von einem Wagen mit Seilzug umsteigt benötigt schon seine Eingewöhnungszeit.
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Bedienung
Man findet jedes Bedienelement wie man es seit knapp 40 Jahren von Opel kennt, und das ist auch gut so. Es ist alles gut durchdacht und einfach dargestellt, da muss nicht mehr viel zu gesagt werden. Negativ fällt hier wieder die Position des Armaturenbretts auf, es ist viel zu weit von der Sitzposition entfernt. Um einen Schalter zu erreichen muss man seinen Oberkörper nach vorne neigen. Immerhin sind alle Schalter gut beleuchtet und eine Lenkradfernbedienung für das Radio ist serienmäßig vorhanden.
Umso erfreulicher der Platz in der Fahrgastzelle auffällt desto negativer fällt der kleine Kofferraum auf, wenn man das noch so nennen kann.
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Design und Qualität
Das Design ist, wie beim Erstling, sehr an den großen Bruder, in diesem Fall den Astra-H, angelehnt. Es wirkt stimmig und die Verspoilerung mit den Felgen des GSi passen gut ins Gesamtbild. Auf den ersten Blick unterscheidet sich der GSi aber kaum vom normalo Corsa.
Die Verarbeitung ist ganz okay für einen Kleinwagen. Es hätte aber ruhig weniger Hartplastik im Innenraum verwendet werden können.
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Faktor GSi
Fühlt man sich mit dem Corsa GSi an die guten alten GSi's errinnert? Die kurze und schmerzhafte Antwort meinerseits lautet nein!
Zwar ist der Corsa schick verspoilert und hat schöne fünfstern Alufelgen, aber die Sitze haben wenig mit den, mit Velour oder Leder bezogenen, Recaros der 80'er zu tun. Sie bieten zwar guten Seitenhalt und sind komfortabel, die Stoffbezüge und die Form sehen aber sehr gewöhnungsbedürftig aus. Leider ist mit der Lenkradheizung auch kein Sportlenkrad verfügbar, fällt das also auch flach. Der Schaltknauf wirkt zuerst groß, liegt aber schön in der Hand. Die Maschine hält sich leider auch dezent zurück. Auch eine Fangemeinde um den GSi des 21. Jahrhunderts hat sich nicht recht gebildet, da gibt es viele Dinge die die Konkurrenz heutztage besser macht.
Mängel
Mein Corsa hat eine kleine Pannenserie durchgemacht, hat mich aber trotzdem nie stehen lassen. Beide Radlager hinten und die Lüftungsringe in der Mitte mussten getauscht werden, die Scheiben rundherum sind extrem zerkratzt und das bei sehr wenigen Einsätzen des Eiskratzers. Zudem hat sich noch ein Bremskolben hinten verklemmt.
Bekannte Probleme sind weiterhin die anfällige Klimaanlage, hier sind bereits einige Leitungen und Kompressoren zerbröselt. Die Wasserkühler werden gerne undicht, die Türschaniere geben knackende Geräusche, der Mittelschalldämpfer ist schlecht konstruiert und gibt nervige Pfeifgeräusche.
Fazit
+ potenter Motor mit 6-Gang Getriebe
+ Preis
+ Alltagstauglichkeit
- Technik nicht ganz ausgereift
- Handling
- Ersatzteilpreise
Würde ich mir den Corsa-D GSi nochmal kaufen? Über diese Frage musste ich lange grübeln, bin aber letztendlich auf ein Ja als Antwort gekommen. Er hat zwar seine Macken und ist sicherlich nicht der Schönste, hat mich aber bei Wind und Wetter nie stehen lassen.
Bilder: Opel Pressefotos
fahre selber einen GSi und stimme dir 100% zu 
