Autogas: Die ganze Wahrheit

Bei mir hat sich Samstag morgen auf dem Weg zur Arbeit der Verdampfer verabschiedet.

Während der Fahrt, müssten ca. 60-70 km/h gewesen sein, ging auf einmal der Motor aus und alle Warnlampen an. Also Kupplung getreten und ausgerollt. Dann neu gestartet. Liess sich sehr schlecht neu starten obwohl ja immer mit Benzin gestartet wird. Da der Motor ja schon warm gefahren war erfolgte die Umschaltung auf Gas recht zügig und dann sofort wieder ausgegangen. Beim nächsten Neustart habe ich dann auf Benzinbetrieb umgeschaltet und erstmal ab in die Werkstatt.

Habe den Wagen jetzt 2 Jahre 4 Monate und 22tkm auf der Uhr. Da ich leider knapp raus bin aus der Garantiezeit hat mich die Reparatur 260 Euros gekostet. Einzigstes Problem was ich bisher mit der Gasanlage hatte: Letzten Winter ist es mir 2x passiert das der Motor nach dem Umschalten recht ruppig lief und auch die MKL aufgeleuchtet hat. Hat wohl einfach zu früh umgeschaltet. Angehalten, Motor aus + an, manuell 5km mehr auf Benzin gefahren dann ging es wieder.

/Edit: VMax auf Gas ist bei mir 140. Kommt aber ehr selten vor weil ich kaum auf der AB unterwegs bin.

Wenn ich lese Autogas verbrennt heißer da weiss ich alles!!!! :wb:

Zitat

Original von selli
Wenn ich lese Autogas verbrennt heißer da weiss ich alles!!!! :wb:

Vorteile hat man wenn man statt des Verdampfers ein System verbaut wo der LPG flüssig ein gespritzt wird z.B. Vialle LPi. Da kühlt das Gas vorher den Brennraum.

Mit Verdampfer verbrennt es auch nicht "heißer" als auf Benzin. Das sollte man schon wissen find es nicht so toll wenn hier jemand Halbwissen verbreitet.

Das System von Vialle dann aber auch bitte nur für Direkteinspritzer...bzw. nur dann wäre deine Aussage gültig. Es gibt auch Anlagen die flüssig ins Saugrohr einspritzen, hier wird dann allerdings nur die Füllung gekühlt.

Der erhöhte Verschleiß im Betrieb mit Autogas kommt maßgeblich dadurch zustande, dass der Kraftstoff einfach nicht wie das übliche Benzin additiviert ist. Eingangsseitig gelangt nur ein Luft-Gas-Gemisch ein und nichtmehr ein Benzin-Kraftstoff-Gemisch, dadurch werden die Einlassventile nichtmehr benetzt...Ferner verbrennt Flüssiggas einfach sauberer und es bleiben weniger Rückstände, die die Auslassventile "schonen".

Tremor: Welche Anlage hast du verbaut? Hatte auch ähnliches Problem, bei mir lief der Motor aber vorerst noch. Aber auch extrem unrunder Lauf, bei mir war es knapp zwei Wochen VOR Ablauf der Garantie. Habe die Anlage von Irmscher (LandiRenzo) und da war acuh der Verdampfer schuld, da es sich bei der "alten" Generation noch um eine Fehlkonstruktion handlete (O-Ton Irmscher Servicetechniker)

Gruß

Marc

Zitat

Original von mAnnY89 Tremor: Welche Anlage hast du verbaut?

Habe auch eine LandiRenzo by Irmscher der ersten Generation. LPG gab es damals im Konfigurator auch noch nicht.

Hi, ich muß mich doch auch mal wieder hier melden.

Um mal auf die Frage von MyAnnY89 zu antworten:

Mein täglicher Weg auf Arbeit ist ca. 40 km davon die Hälfte Landstraße und der Rest ist ruhiger Stadtverkehr mit relativ wenig Ampeln.
Fahrstil: eher zügig auf der Landstaße wenn frei 100 bis 120 und manchmal ein bissel mehr, in der Stadt Tacho 60. Tempomat. Ampelstarts ebenso zügig mit Schaltpunkt bei 4000 bis 5000 Umdrehungen zum Hochschalten.
Ich fahre in der Stadt 1. - 2. - 5. Gang
Verbrauch (Anzeige BC bei 7 bis 7,5l/100km) Gasbetrieb ca. 8,5 bis 9l.

Autobahn fahre ich nur selten, wenn dann meist mit 130 bis 150. Langsamer kriege ich das nicht hin.

In den letzten 1,5 Jahren waren keine Störungen der Gasanlage.
Vorher waren mal verklebte Einspritzdüsen und zu Anfang Probleme bei Nässe.

Dafür waren jetzt gerade vor 2 Monaten ein paar Zündkerzen defekt nach exakt 30.000km. Die sollen ja auch alle 30.000 gewechselt werden, da hatte ich nicht drauf geachtet. Aber es heist ja nicht das die dann gleich kaputt gehen. Na und dann noch vorigen Monat war das Zündmodul ausgefallen - teurer Spass. Nur mit Anschlußgarantie zu ertragen.

Anhalter

Hallo allesamt.
Mein 1.4er hat nun 27000 km auf der Uhr. Bei 3200 km wurde eine OMVL Autogasanlage eingebaut. Der LPG Ausrüster blickt auf eine 19 Jährige Erfahrung zurück. Bei 10000Km wurde die Anlage gecheckt, nachjustiert leckgeprüft und Flashlupe aufgefüllt.
Autogas ist für ökonomischen Fahrbetrieb gedacht. Das muß man wissen.
Probleme incl. LPG bis heute: eine kaputte Glühbirne. (Hoffendlich bleibt es so)

Zitat

Original von Wolle58
Autogas ist für ökonomischen Fahrbetrieb gedacht. Das muß man wissen.

Falsch, ein Kraftstoff kann nicht für einen bestimmten Fahrbetrieb gedacht sein. Lediglich kann ein Motor nicht für Autogas geeignet sein. Ist er das nicht, sprich er ist nicht gasfest, dann sind Langzeitschäden unumgänglich! Das Eintreten genau dieser kann durch eine "ökonomische", sprich behutsame Fahrweise vielleicht nach hinten verschoben werden, das ist aber auch alles.
Die Wirkung von sämtlichen Additiven, unabhängig der Zufuhr, also Flashlube, TunAp o.ä. ist umstritten. Meiner Meinung nach können diese Gemische nicht einen Motor vollkommen gasfest machen, 100%ige Abhilfe schafft man nur durch neuen Zylinderkopf, respektive gehärtete Ventilsitzringe und Ventile!

Daher hoffe ich, dass mein Auto solange ich es habe noch durchhält. Autogas kommt für mich danach NUR mit neuem Zylinderkopf in Frage, sonst fährt immer die Sorge mit...

MfG

mAnnY

Hallo
mAnnY89,

Ich fahre nun seit einigen Jahren LPG.Bisher nachträglich umgerüstet, nun den 1.4 mit der Landi Renzo Anlage ab Werk ( OMV ).
Und genau im Zylinderkopf - respektive den Ventilsitzringen und den Ventilen liegt der Unterschied der Motorkonstruktion.
Bei Bestellung der LPG Variante erhält der Motor eben diese wesentlichen Komponenten, sodass das ganze ohne jegliche Additive funktioniert.
Und es ist ein gutes Gefühl - zumal es bzgl. der Gewährleistungsansprüche keinerlei Probleme gibt, was bei nachträglichen Umrüstungen kritisch ist Ich habe diese Erfahrungen gemacht.
Ferner gibt es von Opel mit den LPG Motoren Langzeittests unter extremen Bedingungen, welche letztlich erst die richtige Konstruktion ermöglichten.
Es ist aber immer die selbe Diskussion, entweder pro oder Kontra LPG.
wer sich dafür entscheidet, wird dies vorrangig aus wirtschaftlichen Gründen tun - so wie ich, mit rd. 40.000 KM Jahresfahrleistung.
Wenn aber dazu noch insgesamt das Motorpaket exakt darauf ausgelegt ist, sollte man einfach aufhören, sich derartige Sorgen zu machen.
Denn auch der reine Benzinmotor ist niemals frei von kapitalen Motorschäden.
Also Zweifel sei dem Pessimisten gegönnt ... ich tanke derzeit für 13,00 € voll und fahre 400 KM damit

Grüße

Der Stefan