Was ist besser im Winter? Breite oder schmale Reifen?

  • nun mal meine erfahrungen:


    habe auf meinem passat fulda kristall supremo winterreifen in der größe 205/55/R16 montiert. der wagen hat allrad und 180ps. auf schnee kein problem. bremsweg auf allen materialien länger wie ein michelin alpin a2. (habe ich auf anderem wagen, kein allrad)


    ich denke, hoch kommen tut man auch mit billigreifen, jedoch beim berg ab fahren ist man auf gute winterreifen angewiesen. ich habe damals den fulda gewählt, da ich mir mehr erhofft habe. besonders krass ist der unterschied, wenn man sie gerade gewechselt hat. im sommer fahre ich auf dem passat 225/45/R17 Continenatl Sport Contact 3. Ein super Reifen, leider etwas laut. Nun gut... ich bin an einen Kreisverkehr gefahren, mit ordendtlich tempo. Strasse war trocken. Conti, machten ihre sache gut, verzögerten ohne einen mucks. fulda hingegen begannen schon töne von sich zu geben. klares minus!


    zu den reifenbreiten kann ich nur eins sagen. schmaler reifen ist bei wasser durchtränktem schnee (wir sagen glatsch dazu :) ) besser. auf trockenem neuschnee ganz klar der breitreifen. bei eis ist auch der breitreifen von vorteil. meiner meinung nach, ist es nich wirklich von belang, ob man nun 185er oder 195 montiert hat. da wird man keinen unterschied feststellen. viel eher merkt man, ob es eine michelin A3 oder ein nokian oder wanli oder wie die dienger heissen, ist!


    also mein tenor: am reifen nicht sparen! ich weis wovon ich rede... ich komme aus den alpen :)


    mfg jogi

    Corsa D 1.2 TP Edition Austattung - einige Gimmicks - in - starsilber metallic :wink:

  • Zitat

    Original von jogibaerchen


    also mein tenor: am reifen nicht sparen! ich weis wovon ich rede... ich komme aus den alpen :)


    ...jepp, mein Reden. Ich wundere mich nur, dass Du erst jetzt erkennst, dass Fulda eher auf die Seite der "schlechten" Reifen gehört. Ich kann mich nicht an einen Test erinnern, in dem ein Fulda zum oberen Drittel der besten Reifen gehörte ... und viele andere Billiganbieter haben es halt einfach know-how-mäßig anscheinend nicht drauf.


    Ich muss ganz ehrlich sein, dass ich in letzter Zeit im Winterreifenbereich eher zu Modellen aus dem Hochpreissegment tendiere (Michelin und Pirelli). Vor allem Michelin baut zur Zeit wirklich hervorragende Winterreifen, die zudem auch noch einen äußerst geringen Verschleiß aufweisen. So relativiert sich der Mehrpreis zu z.B. Dunlop M3 oder 3D - Reifen, die wir auf unserem Astra H haben. Fahrtechnisch sind diese wirklich super ... aber zudem sind sie "butterweich", so dass man beim "Schmelzen" der Profiltiefe fast zusehen kann (auch auf der Hinterachse, falls jetzt wieder der Tipp kommen sollte vorsichtiger anzufahren ;) ).

    seit dem 12.12.06: Corsa D Edition 1.3 CDTI (55kW) - 5türig - Vorteilspaket 1, Sommerpaket, Technikpaket, ESP, Flexfix und Quickheat

    4 Mal editiert, zuletzt von PO184 ()

  • so ich habe nun Antworten von den Autoreifenherstellern bekommen und Zeit das mal euch weiter zu geben.


    Michelin:


    Im Winter, vorallem bei Schnee, sind breitere Reifen besser geeignet, da diese eine grössere Bodenkontaktfläche aufweisen und somit zu einer besseren Haftung beitragen.


    Pirelli:


    um es vorweg zu nehmen: in den allermeisten Fällen ist der Breitreifen auch im Winter die bessere Wahl!


    Im allgemeinen bietet ein Fahrzeughersteller mindestens 2 verschiedene Reifengrößen für das jeweilige Fahrzeugmodell an, die breitere ist in der Regel für den Sommer, die schmalere eher für den Wintereinsatz (oft mit M+S im Fzg.-Schein gekennzeichnet, dann nur als Winterbereifung erlaubt). Die schmalere Version wird meist angeboten für die Montage von Schneeketten, da die breiteren Reifen hierfür nicht immer geeignet sind.


    Wahlweise kann der Fahrzeughalter nun die für den Sommer vorgesehene Dimension auch im Winter fahren, es sei denn, dies wird im Fahrzeugschein ausdrücklich untersagt (z.B. mit dem Hinweis: "Nur als Sommerbereifung erlaubt").


    Bei der Auswahl der richtigen Reifengröße für den Winter sollten Sie folgendes beachten:


    Richtig ist, daß schmale Reifen den Anpressdruck (Flächenpressung) erhöhen. Dies wirkt sich allerdings nur im selten vorkommenden Tiefschnee positiv aus.


    Bei Nässe oder geringer Schneehöhe und Schneematsch - also bei "normalen" winterlichen Bedingungen - sorgt jedoch eine geringere Flächenpressung für eine bessere Traktion bzw. besseren Grip. Die größere Aufstandsfläche bei Breitreifen führt zu einer geringeren Flächenpressung und ermöglicht dadurch eine höhere Kraftübertragung.


    Auch verschlechtert eine schmalere Reifengröße allgemein die Fahrstabilität, speziell das Kurvenverhalten. Ebenso verlängert sich der Bremsweg aufgrund der geringeren Aufstandsfläche des Reifens.


    Breitreifen hingegen begünstigen unter anderem auch die technischen Weiterentwicklungen im Winterreifenbereich. Vorwiegend die moderne Lamellentechnik sowie hochentwickelte, wintertaugliche Silika-Gummimischungen benötigen eine möglichst große Aufstandsfläche, um ihre Vorzüge optimal entfalten zu können.


    Stichwort "Lamellentechnik": die feinen Einschnitte in den Profilblöcken von Winterreifen bezeichnet man als Lamellen. Bewegt sich der Reifen z.B. beim Anfahren, dann verformen sich die Profilblöcke und bilden mit Hilfe dieser Lamellen eine Vielzahl von Greifkanten, die sich mit dem winterlichen Untergrund verkanten. Das garantiert bessere Bremseigenschaften und Beschleunigungswerte auch auf rutschigem Untergrund.


    Auch bei Schnee sorgen die Lamellen für eine bessere Traktion, denn die sogenannten Taschenlamellen öffnen sich unter Druck, nehmen den Schnee auf und bilden mit dem Schneebelag auf der Straße einen Kraftschluß (Schneeballeffekt). Je breiter und größer die Aufstandsfläche, desto mehr Lamellen kommen in Einsatz, umso größer ist letztendlich natürlich die Wirkung.


    Deshalb: die Zeiten, in denen galt "auf schmalen Winterreifen kommt man besser durch den Winter" sind vorbei.


    Unsere Empfehlung: eine größengleiche Umrüstung von Sommer- auf Winterreifen erhält die Fahrsicherheit (kurze Bremswege und hohe Fahrstabilität), die man in der wärmeren Jahreszeit mit den breiten Sommerreifen gewohnt ist.


    Zu prüfen ist allerdings, ob für die jeweilige Reifengröße die Montage von Schneeketten noch möglich ist bzw. gewünscht wird!


    Goodyear:


    Die optimale Breite der Winterreifen ist vom Einsatz und der tatsaechlich
    gefahrenen Geschwindigkeiten abhaengig.


    In schneereichen Gebieten und ueberhaupt im Schnee, werden die schmaleren Formate empfohlen. Sie haben eine bessere Wirkung im Tiefschnee.
    Bei ueberwiegenden Autobahnbetrieb und den damit verbundenen hohen Geschwindigkeiten sind indes die breiteren Dimensionen vorzuziehen, denn sie bringen dann mehr Fahrstabilitaet.


    Continental:


    es kommt wie immer darauf an !
    Allgemein macht es Sinn, die gleiche Reifenbreite im Winter wie im Sommer zu montieren. Ausnahme ist die Zugkraft im Tiefschnee und bei Montage von Schneeketten. (Anhang)!