Ladedruckregelung

  • Moin Leute


    Ich hoffe ich mach nu kein neues Thema auf, mit einer Fragestellung die schon mal gestellt wurde. Hab zwar das ganze Forum und das Corsa-Wiki soweit abgesucht und hab etliche Seiten grob überflogen, von Threads waren, wo man annehmen könnte es behandelt das gleiche Thema/die gleiche Frage, wie ich sie hab, aber wirklich alles lesen wär echt zu viel^^


    Also es handelt sich um die Ladedruck-Regelung beim Corsa D GSi/OPC. Wie wird das genau elektronisch und mechanisch umgesetzt. Meines Wissens nach gibt es ein extern montiertes Wastegate und ein innenliegenden Schubumluftventil, und halt die Elektronik.


    Wo bekommt das Wastegate seine "Steuerluft" her, wessen Druckkraft die der Federkraft entgegen wirkt und letztendlich dazu beiträgt, dass das Wastegate "auf" macht und die Abgase um das Turbinenrad herumlenkt? Kommt das lediglich von der Druckseite des Kompressors? Wenn ja, wie begrenzt die Elektronik dann den max. Ladedruck?


    Und wo sitzt das Schubumluftventil & wie arbeitet es? Kann man sich das als einfaches "Überdruckventil" vorstellen, welches bei "Druck-hoch" zurück auf die Saugseite des Kompressors "abbläst"?
    Seit meinem Umbau auf das Dbilias-Ansaugsystem kann man das Zischen bei Lastwechsel echt sehr laut und deutlich hören. ... Was übringens ein zusätzliches Blow-off absolut überflüssig macht!


    Ich hoffe ihr wisst was ich wissen möcht. Wie genau wirken die mechanischen und elektronischen Bauteile zusammen um den Ladedruck zu regeln. Hintergrund ist der, dass ich denke, dass seit meiner Abstimmung auf der Rolle i.was nicht mehr 100% stimmt.. Man hat zwar die Verdichtung höher gesetzt, aber mechanisch wurde nie etwas verändert. Zudem habe ich hier desöfteren schon gelesen, dass manche darauf schwören nach dem Chippen die Federvorspannung des Wastegates zur erhöhen, damit die teuer eingekaufte Leistung nicht einfach verpufft.


    Kann mir aber nicht vorstellen, dass das so einfach geht bei den ganzen Apparten die zur LD-Steuerung beitragen.


    Mfg Tapety

  • Für die Ladedruckregelung sorgt ein sog. Taktventil, welches elektronisch angesteuert wird
    und somit die druckseitige Luft zum Wastegate regelt.
    Das Wastegate leitet dann die Abgasluft (teilweise) an der Turbinenschaufel vorbei,
    somit dreht der Lader nicht unkontrolliert hoch.
    Und ja, auch ich musste meine Wastegatedose etwas nachstellen, nicht weil ich "drauf schwöre",
    sondern weil er mit der aufgespielten Phase seinen Soll-Ladedruck nicht erreicht hatte.
    Beim OPC hätte die Vorspannung wahrscheinlich locker gereicht,
    beim normalen Turbo war sie für die Phase 1 allerdings viel zu sehr entspannt.
    Ohne genaue Ladedruckanzeige sollte man da allerdings nicht einfach so "rumspielen".

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  • Ok soweit so klar. Also wird dieses Taktventil elektronisch angesteuert und sorgt dafür, dass mein Wastegate aufmacht. Wozu dann das nachstellen, wenn eh nur aufgemacht wird, wenn der soll-LD laut Elektronik erreicht bzw. überschritten wird.


    Ich weiß grad nicht wie richtige Werte sind, aber ich sag einfach mal : ob das Wastegate vom Taktventil nun bei 0,9 bar Ladedruck gesagt bekommt 'mach auf', oder bei 1,5 bar, ist doch eigentlich egal. Angenommen die Elektronik will 1,5 bar sehen, warum sollte das Taktventil dann schon vorher aufmachen?


    Das einzige, was ich mir vorstellen könnte, ist, dass bei 1,5 bar das WG einfach nicht sanft genug angesteuert wird, und sofort aufreißt, und dass da das Nachstellen hilfreich ist.


    ___________________________________


    Nochmal auf das Schubumluftventil bezogen. Wie wird das angesteuert? Auch über das Taktventil?

  • Der Soll-LD wurde ja nicht erreicht.
    Vorspannung heisst ja, es braucht mehr Druck, um gegen die Vorspannung zu öffnen.


    [Blockierte Grafik: http://rs246.de/forenpics/rs_Schubumluftsteuerung_RS2.JPG]


    Hier in der Übersicht wird das Wastegate allerdings "von unten" angesteuert,
    d.h. die Stange zieht das Bypass-Ventil auf, während bei unseren Corsas der Druck "von oben" kommt
    und die Stange das Bypass-Ventil nach unten aufdrückt.
    Jetzt kannste dir vielleicht auch ungefähr vorstellen, dass die Vorspannung an der Kolbenstange
    die Feder stärker vorspannt und somit mehr Druck nötig ist, um sie aufzudrücken.

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  • Das Bild hab ich auch schon gesehen. Ich glaube aber wir reden aneinander vorbei.


    Das Wastegate macht doch erst auf, wenn das Taktventil sagt "aufmachen". Vorher liegt doch garkein Druck an, sprich das Wastegate hat zu und die Abgase werden durch das Turbinenrad geleitet, oder nicht? Das heißt doch bis zum Erreichen/Überschreiten des Soll-LD hat das Wastegate zu, weil die Elektronik den Druck abliest und dem Taktventil sagt, Wastegate "zu". Also hat das Nicht-Erreichen des soll-LD doch garnichts mit dem Wastegate zu tun, es sei denn dieses oder das Taktventil ist kaputt.



    Bei der Zeichnung: Ist das N75 das sog. Taktventil?


    Edit : Ich denk das N75 lenkt auf deinem Bild den Druck grad zum Wastegate durch, womit das Wastegate öffnen, und wenns "zu" hat gehts dann vom dunkles Blau zu hellem Blau, was das WG schließen lässt.

  • Es schaut aber auch so aus, als ob das Wastegate immer mit dem Druck verbunden ist und das Taktventil kein "3-Wege-Ventil" ist.


    Dann kann man wohl annehmen, obwohl der Druck normalerweise wieder zur Saugseite gehen soll, dass es bei einer Druckerhöhung zu ein ungewolltes Öffnen des WG führen kann.
    Ok dann macht das Nachspannen einen Sinn.


    Kannst du das so unterschreiben ? :D

  • Das N75 hat einen bestimmten Regelbereich (0-100%), was einen bestimmen Steuerdruckbereich entspricht.
    Reicht der Bereich nicht mehr aus (100%), d.h. das N75 kann, obwohl es voll durchgeschaltet ist, nicht genug Steuerluft umleiten,
    muss die Feder des WG stärker vorgespannt werden, damit der anliegende niedrige Steuerdruck die Klappe noch nicht öffnet.
    Danach kann das N75 beispielsweise in einem Arbeitsbereich von 10-90% arbeiten.
    Übertreibt man es allerdings extrem dabei, könnte die andere Seite des Regelbereichs (0%) erreicht werden
    und zu hohe Ladedrücke wären die Folge, woraufhin der Motor ständig in den Notlauf gehen würde.
    Fällt das N75 mal aus, liegt aus Sicherheitsgründen immer der aktuelle LD als Steuerdruck an der WG-Dose an,
    d.h. jede Ladedruckerhöhung öffnet die WG Klappe und begrenzt diesen sofort wieder.

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  • Joooo, nu ist alles klar. Dieser Schutz, realisiert durch ständige anbindung der Druckseite an die WG-Dose, verändert bei mir alles. Dachte an ein normales 3-Wege-Ventil.


    Ok, somit ist das nun Glasklar erklärt und ich bedank mich für deine Aufklärung und deine Geduld !!!


    Letzte Frage. Wie verhält es sich mit dem Umluftventil. Soweit ich das erkenne, wird dieses ausschließlich mechanisch betätigt. Kann es da nicht auch zum ungewollten Ladedruckverlust kommen? Müsste dieses Umluftventil nicht auch auf den neuen Ladedruck angepasst werden?


    Mfg Tapety

  • Ja, das Umluftventil arbeitet rein mechanisch, aber es drückt ja mit dem Ladedruck zu, egal, ob 0,7 oder 1,5 Bar Überdruck anliegen.
    Sobald die Drosselklappe schließt, steht aber immer ein Unterdruck an (z.B. 0,5 Bar Gesamtdruck* vs. 1 Bar Umgebungsluftdruck),
    ebenfalls unabhängig vom max. Ladedruck, der mit einem Tuning erreicht werden kann.


    *Zur Erklärung:
    Der Gesamtladedruck ist normalerweise die Summe aus Umgebungsluftdruck und dem Lade-Überdruck,
    wird in der Praxis (und auf meiner LD-Anzeige) allerdings nur als Überdruck angegeben.
    Zeigt meine LD-Anzeige also +1,5 Bar Überdruck an, sind das eigentlich ca. 2,5 Bar Gesamtdruck.
    Zeigt sie mir -0,5 Bar an, sind das 0,5 Bar Gesamtdruck, also ein Unterdruck
    im Verhältnis zum Umgebungsluftdruck (welcher im Schnitt ca. 1 Bar beträgt).

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